Eine große Autobahntrasse durch den Frankfurter Norden

Sundays for Fecher will das verhindern 

Autor: Korrespondent Frankfurt/M.

„Sundays for Fecher“ ist genauso wie das „Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn“ eine der Gruppen, die sich für den Erhalt des Fechenheimer Waldes in Frankfurt einsetzen und gegen den Bau des Riederwaldtunnels protestieren. Der Riederwaldtunnel ist ein von der bundesweiten Autobahn GmbH geplanter Autobahntunnel im nördlichen Stadtteil von Frankfurt am Main. Er soll die Autobahnen A66 und die A661 mitten in der Stadt verbinden und eine angebliche Lücke schließen. Er soll nach Angaben der Autobahn GmbH „im Korridor“ der Straße „Am Erlenbruch“ verlaufen. Die geplante Tunnellänge beträgt 1,1 Kilometer und soll aus zwei baulich getrennten Röhren bestehen. Die Baukosten werden laut der Hessenschau auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Wie aber bei solchen Projekten üblich, dürften die Kosten weit darüber liegen. Für das Tunnelprojekt und die zusätzlich aufzubauende Straßeninfrastruktur ist es angeblich notwendig, Teile des Fechenheimer Waldes zu roden. Die Rodung betrifft eine Fläche von 2,7 Hektar, wobei zunächst 2,2 Hektar für die Baustraßen gerodet werden.
Transparent des Aktionsbündnisse Unmenschliche Autobahn gegen den zerstörerischen Autobahnbau und den Riederwaldtunnel in Frankfurt/M. , Photo: K. Meier, 2024

Der Lückenschluss der A66 und deren Anbindung an die A661 ist das größte innerstädtische Bauprojekt in Hessen. Damit soll angeblich der Osten von Frankfurt verkehrstechnisch entlastet werden. Doch diese Behauptung ist reine Ideologie. Praktisch wird der „Lückenschluss“ durch den Riederwaldtunnel dafür sorgen, dass der Autoverkehr nach Frankfurt hinein gezogen wird. Dadurch wird es für viele Autofahrer attraktiv, die dann geschaffene direkte Verbindung zwischen der A66 und der A661 zu nutzen. Das wird aber auch zu einer Zunahme des Schwerlastverkehrs führen. Frankfurt wird so in seinem Norden durch eine große Autobahntrasse in zwei Teile zerschnitten. Dazu soll eine neue Autobahnanschlussstelle an der Borsigallee geschaffen werden. Mehr Autoverkehr wird aber zu mehr Lärm und zu mehr Feinstaub rund um die neue Autobahntrasse führen. Es sollen zwar teilweise bis zu 10 Meter hohe Lärmschutzwände gebaut werden. Die haben aber noch eine andere Folge: Nämlich eine Behinderung der Luftzirkulation im Frankfurter Norden. Gerade in einer Zeit zunehmender Hitzewellen und Hitzestaus in der Stadt ist das als äußerst kritisch anzusehen. Das gilt natürlich auch für die geplanten Rodungen des Fechenheimer Waldes. Es ist schon ungeheuerlich, dass die Autobahn-GmbH und der Bund ein derartiges Projekt in einer Zeit wachsender ökologischer Zerstörungen vorantreibt.

Die Gruppe Sundays for Fecher führt regelmäßig themenbasierte Spaziergänge für den Erhalt des Fechenheimer Waldes durch, organisiert Aktionen wie Infostände, Malaktionen und Kleidertauschpartys und betreibt Bildungsarbeit mit Schulen und Kitas, so die Gruppe auf ihrer Webseite.

Trotz Teilrodungen des Fechenheimer Waldes gibt es weiterhin regelmäßig Waldspaziergänge. Die Gruppe „Sundays for Fecher“, setzt ihr Engagement für den Erhalt des Fechenheimer Waldes und gegen den Bau des Riederwaldtunnels fort.

Im Anschluss an die Spaziergänge und die Aktionen gibt es immer auch Kaffee und Kuchen und die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.

Auch andere Frankfurter Klimainitiativen setzen sich immer wieder gegen die Riederwaldtunnel und für den Erhalt des Fechenheimer Waldes ein. So z.B.: Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn (AUA), People for Future Frankfurt, Wald statt Asphalt, Klimattac Frankfurt, Bürgerinitiative Riederwald, Naturfreunde, Greenpeace Frankfurt.